Moric – Roland Velich

Roland Velich zeigt auf, welch hochklassige Weine aus der Rebsorte Blaufränkisch (in Deutschland als Lemberger bekannt) entstehen können. Der intime Kenner beinahe jeden Rebstockes im Burgenland hat das Projekt MORIC zusammen mit Erich Krutzler Ende der Neunzigerjahre gestartet, als Roland sich vom elterlichen Weingut Velich in Apetlon immer mehr zurückgezogen hatte. Nach dem burgundischen Prinzip wird bei Moric ein Basiswein erzeugt, eine sogenannte Dorflage aus "Neckenmarkt" und "Lutzmannsburg", sowie die Grand Crus aus beiden Lagen, welche von den jeweils ältesten Rebstöcken, die bis zu 110 Jahre zählen, stammen. Man setzt dabei ausschließlich auf die Rebsorte Blaufränkisch, die anders als die meist kultivierte österreichische Rotweinsorte, der Blaue Zweigelt, welcher Kraft und Frucht bringt, unvergleichlich mehr Tiefe, Komplexität sowie einen einzigartigen Facettenreichtum liefern kann. Ausschlaggebend für die großartigen Ergebnisse, ist natürlich auch hier die penible und liebevolle Sorgfalt und der große Aufwand, der nicht technischer Art ist. Es ist die umfangreiche Arbeit in den Weingärten der Vertragswinzer, ebenso wie die profunde Kenntnis über Geologie und Kleinklimata. Roland weiss genau, in welchen Trauben das Potential für große Weine steckt. Kein Most wird künstlich über das Mass konzentriert, das die Natur in der Traube vollbracht hat. Spontane Gärung, der strikte Verzicht auf Reinzuchthefen sind selbstverständlich, ebenso die behutsame und schonende Vinifikation im Holz. Auch hier gilt: Die Arbeit muss im Weinberg geschehen, nicht im Keller. Denn im Keller kann nur entstehen, was bereits in anderer Form vorhanden ist. "Neckenmarkt" ist eine der alten klassischen Blaufränkischgemeinden des Burgenlandes. Auf den mineralreichen Ausläufern des Ödenburger Gebirges entstehen unverwechselbare Weine. Die Gründe dafür sind zum einen die Stellagen auf bis über 400 m, die nach Ost, Südost, Süd und Südwest ausgerichtet sind. Nach Norden und Nordwesten sind die Weinberge durch das Gebirge gut geschützt. Zum anderen durch die außerordentlich vielschichtigen Böden mit Lehm, Ton, Schiefer, Muschel- und Korallenkalk, die auch als Wärmespeicher dienen. Mikroklimatisch spielt der Neusiedlersee hier nicht die bedeutende Rolle des Nordburgenlandes (sein Einfluss ist natürlich auch hier zu merken), viel wichtiger ist das Wechselspiel aus steilen heißen Lagen einerseits und dem kühlenden Einfluss des Waldes andererseits. Dadurch können sich elegante Weine mit Intensität und Charakter ausbilden. Dahingegen ist die Lage "Lutzmannsburg" solitär und abgelegen vom Rest des mittelburgenländischen Geschehen. Auf den 180 Hektar Gesamtfläche sind über 80% vom Blaufränkisch belegt. Einzigartig ist die Art der Weinberge. Über einige steile Serpentinen führt der Weg auf ein Plateau (daher der Name des ersten Weines im Jahre 2001, der jetzt Alte Reben heisst) und eröffnet einen grandiosen Ausblick über die Reben. Der Vulkan, der dieses Plateau geformt hat, ist an der Oberfläche mit tonigem Lehm bedeckt, der basaltige Anteil im Unterboden bringt die mineralische Würze in den Wein. Ein ständiger leichter wind mildert die pralle Hitze des Tages. Nach einigen Jahren als Prophet des nahen Spitzen-Blaufränkisch, ist es nun kein Wunder, dass man international auf Rolands Weine aufmerksam geworden ist. In Kennerkreisen zählen seine Moric-Weine (der Name stammt vom ungarischen Wort für den Namen Moritz) bereits zu den großen Rotweinen der Welt. So wurde auch der Österreich-Attaché von Robert Parker, David Schildknecht, auf die Weine aufmerksam und hat diese – ganz nebenbei bemerkt – höher bewertet als je zuvor einen österreichischen Rotwein. Am treffendsten fand ich die Einschätzung Schildknechts: "this is Blaufrankisch in a whole new key(…)".

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