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Schlosskellerei Turmhof – Tiefenbrunner, Kurtatsch
Im Südtiroler Unterland, dort wo sich die Weinstraße gemächlich durch eines der anmutigsten Weinbaugebiete Südtirols schlängelt, liegt Entiklar. Die kleine, zu dem mit jahrhundertealter Weinbautradition begnadeten Dorf Kurtatsch gehörende Ortschaft beherbergt jenes im 12. Jh. errichtete Schloss. Entiklar ist schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das belegen Funde von Stein-, Bronze- und Eisengegenständen im Bereich der Burgruine von Entiklar, die sich hinter dem heutigen Castel Turmhof auf fast 100 Metern erhebt. Aus vielen Urkunden ist ersichtlich, dass der Weinbau für die wirtschaftliche Entwicklung von Entiklar schon immer von Bedeutung war. Schon seit rätischen und besonders römischen Zeiten wird in Entiklar Wein angebaut. Das „Gut Linticlar“ findet erstmals 1225 n. Chr. urkundliche Erwähnung. Etwa 100 Jahre später bezieht das Domkapitel zu Trient auf Anordnung des Grafen von Tirol Wein von diesem Anwesen „Auf dem Püchel“, auch als „mansu a coste“ bezeichnet. 1537 wird dann zum ersten Mal der Name „Turnhof“ angeführt, später taucht auch noch die Bezeichnung „Thurner Hof“ auf. Mit der Anlegung des neuen Grundbuches 1848 wird schließlich der Name „Turmhof“ festgelegt. Seit 1675 ist es in Familienbesitz. Im Jahre 1857, als in Wien die erste allgemeine land- und forstwirtschaftliche Ausstellung des österreichischen Keiserreiches stattfand, hat sich Karl Pardatscher, der damalige Inhaber der Schlosskellerei Turmhof, mit acht Weinsorten an derselben beteiligt. Er erntete ein großes Lob der Verkostungskommission besonders für den Weißwein „Weiß“ 1838er, der als der gewürzhafteste anerkannt wurde. Seit über 300 Jahren wird hier auf Castel Turmhof nun Weinbau betrieben. Den lehmigen, kalkreichen Böden und dem mediterranen Klima mit mäßigen Niederschlägen und einem kühlen Abendwind, der die beachtlichen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bewirkt, verdanken die Beeren ihre vollendete Ausreifung: extraktreich und aromenschwer erreichen sie die Kellerei, wo sie den Weinen ihren unverkennbaren Charakter verleihen. Eine Besonderheit im Anbau ist der Müller Thurgau „Feldmarschall von Fenner“, der seit 1972 auf einer Höhe von 1.000 Metern ü. d. M. im Weingut Hofstatt am Fennberg wächst. Dieser Wein ist benannt nach Franz Philipp Freiherr von Fenner zu Fennberg, dem die Hofstatt einst als Sommerresidenz diente. Ein Weinbau auf dieser Höhe ist nahezu einmalig in Europa und auf die ideale geographische Ausrichtung des Weinberges sowie auf ein spezielles Mikroklima zurückzuführen.
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